Integrale Vernetzung im Fokus der GNI
Seit über 25 Jahren setzt sich Gebäude-Netzwerk-Initiative (GNI) für die Förderung der integralen Vernetzung technischer Funktionen ein. Auf einfache, sinnvolle und nutzerorientierte Weise. Was Gebäudeautomation alles leisten kann, erfuhren die GNI-Mitglieder am Beispiel des Suurstoffi-Areals in Rotkreuz.
Text: Pierre Schoeffel, Manuel Fischer
Der Verein vernetzt vor allem Menschen miteinander. Sie fördert den Dialog zwischen Bauherren, Architekten und Automatisierungstechnikern. Die GNI hielt ihre Generalversammlung Mitte Mai 2024 im Suurstoffi-Areal in Rotkreuz in der Nähe von Luzern ab. Die eingeladenen Gäste erhielten die Gelegenheit, auf einem Rundgang, die Eigenheiten des unter Fachleuten prominenten Areals näher kennen zu lernen. Patrik Stillhart erläuterte aus Sicht der Eigentümerschaft die etappierte Entwicklung des Gebiets und die Herausforderungen von Zug Estates AG bei der Planung und beim Bau der gebäudetechnischen Anlagen. Werner Emmenegger, Projektleiter Leitsysteme und Technik LAN bei Zug Estates AG, erklärte vertiefend das technische Konzept und zeigte wie das Anergienetz im Zusammenspiel mit den unterschiedlich grossen Wärmepumpen in den einzelnen Objekten betrieben wird, so dass alle Mieter (Gewerbe, HSLU und Wohnungen) immer genügend warme, bzw. kühle Räume haben. Dank einer übergeordneten Steuerung ist es vom Büro aus möglich, das komplexe Zusammenspiel des grossen Erdsondenfeldes in verschiedenen Dashboards zu visualisieren und zu steuern.
Vorbildliche Gebäudeautomation
Die Gebäudeautomation spielt bei der energetischen Optimierung des Gebäudebetriebs eine entscheidende Rolle. Angesichts ihres sehr ausgereiften Konzepts und der darin berücksichtigten zahlreichen Wünsche und Anforderungen des Bauherrn, war sie offensichtlich Gegenstand eines intensiven Dialogs zwischen diesem und den ausführenden Unternehmen. Davon zeugen auch die auf Wunsch realisierten Visualisierungslösungen, die live demonstriert wurden. Der Energieverbrauch und die Energieproduktion aller Gebäude werden überwacht, aufgezeichnet und analysiert. So wird beispielsweise die Produktion der Photovoltaikpaneele analysiert und mit den vom Hersteller gelieferten technischen Daten verglichen. Eine grosse Abweichung führt zu einer Kontrolle durch das Wartungsteam, gefolgt von eventuellen Massnahmen.
Platin-Zertifikat
Dieses von Zug Estates entwickelte Areal war das erste Quartier in der Schweiz, das mit dem DGNB Platin-Zertifikat ausgezeichnet wurde, das nachhaltige Quartiere in Bezug auf Planung und Ausführung kennzeichnet. Es wird von der Schweizerischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (SGNI) verliehen. Es erfüllt die umfassenden Qualitätsanforderungen des DGNB-Zertifizierungssystems, das Kriterien wie Energieeffizienz, CO2-Emissionen, Ökobilanz, graue Energie, Nutzungsflexibilität und Recyclingfähigkeit der verwendeten Materialien umfasst.
Wechsel im Vorstand
Thomas von Ah, der als Vertreter der Integratoren sich während rund einem Jahrzehnt stark für das GNI-Kursangebot engagierte, tritt nun vom Vorstand zurück. Von Ah initiierte verschiedene Kurse zu den Themen IoT, BacNet und Cybersicherheit. An seiner Stelle folgt nun Christian Schumacher, Bereichsleiter Gebäudeautomation und Mitglied der Geschäftsleitung der Hustech Installations AG, einem mittelgrossen Unternehmen im Bereich Elektroinstallationen, Gebäudeautomation und Energiemanagement.
Die Groupe Romandie erhält neuen Schwung
Die Groupe Romandie vereint viele treibende Kräfte, die sich für grundlegende Themen im Zusammenhang mit einem effizienten Gebäudemanagement engagieren. Als lokaler Koordinator stellte Sylvain Braine die zukünftigen Aktivitäten der Gruppe vor, die mit vielen Ideen wiederbelebt wird. Es sind verschiedene Aktionen geplant, um den Markt für die Rolle der Gebäudeautomation bei der Umsetzung der Energiestrategie zu sensibilisieren. Dazu gehören Seminare, Informationsveranstaltungen und Kommunikation in sozialen Netzwerken oder über die Presse. Sylvain Braine: «Die technischen Lösungen für die verschiedenen Herausforderungen sind vorhanden. Man muss sie nur kennen und vor allem richtig anwenden.»
Impressum
Textquelle: Pierre Schoeffel und Manuel Fischer
Bildquelle: Sandra Weidmann-Dimasi
Bearbeitung durch: Redaktion Phase 5
Informationen
Weitere Artikel
Veröffentlicht am: