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Mit Durchhaltewillen zum Fähigkeitszeugnis

Vom EBA zum EFZ

Nach der Ausbildung zum Spenglerpraktiker EBA machte Noe Gehr gleich den nächsten Schritt und begann eine verkürzte EFZ-Lehre. Heute ist der 19-Jährige im dritten Lehrjahr und überzeugt mit Motivation, Reife und handwerklichem Können.


Text: Béatrice Koch / Fotos: Ethan Oelman


«Ein handwerklicher Beruf hat mich schon immer mehr interessiert als Büroarbeit», sagt Noe Gehr. Nach mehreren Schnupperlehren, unter anderem als Automechaniker, entschied er sich für eine Ausbildung zum Spengler – eine Wahl, die er bis heute nicht bereut: «Es ist ein vielseitiger Beruf, bei dem man viel herumkommt. Ausserdem arbeite ich gerne draussen und finde es schön, wenn ich am Abend sehe, was ich tagsüber geleistet habe.»

Der 19-jährige Noe befindet sich derzeit im dritten Lehrjahr seiner Ausbildung zum Spengler EFZ bei der Ninger AG im zürcherischen Rikon. Das Alter verrät, dass sein bisheriger Ausbildungsweg nicht ganz geradlinig verlief: In seinem ersten Lehrbetrieb, in dem er nach dem Abschluss der Sekundarschule die vierjährige EFZ-Spenglerlehre startete, gab es Probleme mit dem Lehrmeister und dem Team. Im nachfolgenden Betrieb riet man dem jungen Mann zur zweijährigen EBA-Lehre, einerseits, um schneller zu einem Abschluss zu gelangen, andererseits wegen der Schulnoten, die, wie Noe sagt, «nicht herausragend» waren. Die verkürzte Lehre habe mehrere Vorteile, sagt Noe rückblickend: «Die Ausbildung ist praxisbezogen, die theoretischen Grundlagen lernt man trotzdem. Und als Praktiker kann man schon viele Aufgaben selbstständig erledigen.» ¨

Arbeiten in luftiger Höhe

Für ihn selbst war das Berufsattest aber nicht genug: «Der EFZ-Abschluss war ja von Anfang an mein Ziel.» Im Sommer 2024 steigt er als Lernender bei der Ninger AG in Rikon ein, im zweiten Lehrjahr, weil er dank dem EBA das erste Jahr überspringen konnte. Die Firma mit 14 Mitarbeitenden deckt die Bereiche Spenglerei (Gebäudehülle), Sanitär (Gebäudetechnik) und PV-Solaranlagen ab. Ihr Einsatzgebiet erstreckt sich vom Zürcher Oberland bis zur Stadt Zürich, wo Noe eben erst an einem aussergewöhnlichen Projekt mitarbeiten durfte: Für die Turmbekleidungen und Turmspitze auf einem Privatgebäude fertigte die Ninger AG ein neues Kupferdach an. Ein solchen Gelegenheit erhalte ein Spengler nur ein- bis zweimal in seinem Berufsleben, erklärt Marcel Truninger. Der Berufsbildner und Geschäftsführer der Ninger AG ist soeben von der Baustelle in Zürich zurückgekehrt und zeigt seinem Lernenden Fotos von der kupferglänzenden Turmspitze. Beim Anblick der Bilder wird auch Laien klar: Wer Spengler werden möchte, darf keine Höhenangst haben. Ansonsten, sagt Truninger, brauche es ein gewisses Verständnis für Mathematik und Geometrie sowie ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen.

 

Marcel Truninger, Geschäftsführer der Ninger AG: «Die körperliche Arbeit im Freien, sommers wie winters, schrecken heute viele junge Menschen ab. Umso erfreulicher, wenn es jemand packt.»

Handwerklicher Allrounder

Für eine kleine Firma wie der Ninger AG sei ein Lernender wie Noe ein Glücksfall, lobt Truninger, der auch als Präsident der zuständigen Prüfungskommission PK 14 des Kantons Zürich tätig ist: «Er ist älter und reifer als andere Jugendliche im gleichen Lehrjahr. Ich kann ihn überall einsetzen und darauf vertrauen, dass er seine Arbeit gut erledigt.» Zudem komme Noe auch mit den Kunden gut zurecht, was für Lernende, aber auch für erfahrene Berufsleute nicht selbstverständlich sei: «Spengler sind oft etwas eigenbrötlerisch», schmunzelt Truninger. Da Noe bereits eine Erstausbildung abgeschlossen hat, verdient er besser als andere Lernende, sein Ausbildner erwartet von ihm aber auch mehr und überträgt ihm anspruchsvollere Aufgaben. In einem kleineren Betrieb wie der Ninger AG sei es unumgänglich, dass man Synergien nutze und einander helfe, so der Geschäftsführer. So musste Noe auch schon mal bei den Sanitären mitanpacken. «Wenn es ums Handwerkliche geht, ist Noe ein Allrounder, man kann ihn überall einsetzen.» Überhaupt sei Spengler ein abwechslungsreicher Beruf mit Berührungspunkten etwa zum Dachdecker oder zum Zimmermann.

Gute Aufstiegschancen

Der Übergang von der EBA- zur EFZ-Ausbildung war für Noe keine grosse Herausforderung. Die Noten in der Berufsbildungsschule in Winterthur sind gut: Weil ihn der Unterrichtsstoff interessiert und dieser einen direkten Nutzen im Arbeitsalltag hat, fällt ihm das Lernen leicht. Zudem kennt er den Schulbetrieb und die Lehrpersonen schon von der EBA-Ausbildung her. Natürlich störe es ihn, dass er noch in der Lehre stecke, während seine Freunde schon ins Berufsleben gestartet sind und mehr verdienen. Auf ein ganzes Arbeitsleben gerechnet spielten die paar zusätzlichen Jahre jedoch keine grosse Rolle.

Keine Sorgen um die Zukunft

In knapp zwei Jahren wird Noe Gehr seinen Lehrabschluss in der Tasche haben. Anschliessend steht zunächst der Militärdienst an. Dann möchte er ein paar Jahre Berufserfahrung sammeln und später die Prüfung zum Spenglerpolier und eventuell zum Spenglermeister ablegen. Sein Ausbildner würde ihn gerne noch ein paar Jahre in der Firma behalten: «Für gute Lernende finden wir immer einen Platz», sagt Truninger. Damit spricht er indirekt ein Problem an, dass die Ninger AG mit vielen Handwerksbetrieben teilt: den Mangel an geeigneten Nachwuchskräften. «Spengler ist ein strenger Beruf», meint Truninger. Die körperliche Arbeit im Freien, sommers wie winters, schreckten heute viele junge Menschen ab. Für Noe hingegen sind es genau diese Aspekte, die diese Tätigkeit attraktiv machen. Und Arbeit gebe es auch genug: «Spengler ist ein Beruf mit Zukunft.»

«Ein Trittbrett in die berufliche Laufbahn»

Ein Eidgenössisches Berufsattest (EBA) könne für Jugendliche mit einem starken handwerklichen Fokus ein guter Einstieg ins Berufsleben sein, sagt Daniel Baumann, Leiter Berufsbildung bei der Hälg Group, St. Gallen*.

Interview: Béatrice Koch

Welche Kriterien entscheiden darüber, ob ein Jugendlicher eine EBA- oder eine EFZ-Lehre absolvieren kann?

Daniel Baumann: Hauptgrund sind sicher die schulischen Leistungen. Für die Berufe in der Gebäudetechnik braucht es ein gewisses mathematisches Verständnis und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Wer dort eher tiefe Noten mitbringt, für den ist die praxisorientierte EBA-Lehre besser geeignet. Zusätzlich kommt es in der Praxis immer wieder vor, dass Lernende mit knappen oder ungenügenden Notenleistungen von der EFZ- in die EBA-Ausbildung wechseln. Der Fokus auf die Praxis bietet eine Entlastung, um so einen erfolgreichen Lehrabschluss zu erreichen. Zudem ist eine EBA-Lehre insbesondere für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund und/oder Flüchtlingsstatus ein gutes Trittbrett für den Einstieg in die berufliche Laufbahn.

Welche Möglichkeiten und Aufstiegschancen haben Jugendliche mit einem EBA im Vergleich zum EFZ?

Dank der Durchlässigkeit unseres Bildungssystems bestehen dieselben Möglichkeiten. Bei einem EBA-Absolventen erfolgt oftmals zusätzlich ein EFZ-Abschluss. Insbesondere in der Gebäudetechnik bieten sich ausgezeichnete Aufstiegs- und Entwicklungschancen. Einerseits, weil das Berufsfeld selbst zahlreiche Wege in unterschiedliche Fachrichtungen eröffnet, und andererseits, weil immer noch ein bedeutender Fachkräftemangel herrscht, der zusätzliche Möglichkeiten schafft. Die Grenzen setzen letztlich nur die Auszubildenden selbst mit ihrem Einsatz und Leistungsvermögen.

Wie häufig kommt es denn vor, dass ein Jugendlicher nach dem EBA-Abschluss noch die EFZ-Lehre anhängt?

Bei uns sind dies schätzungsweise zwei Drittel der EBA-Lernenden. Zeitlich verlieren sie nicht viel: die meisten Grundbildungen mit EFZ in der Gebäudetechnik dauern vier Jahre. Wer nach der zweijährigen EBA-Lehre noch eine verkürzte dreijährige EFZ-Lehre anhängt, braucht insgesamt nur ein Jahr länger.

Welchen Stellenwert hat das EBA in der Branche im Vergleich zum EFZ?

Das Berufsattest ist sicher etwas weniger bekannt als das Fähigkeitszeugnis. Auf der Baustelle führen EBA-Absolventen eher Routinetätigkeiten und Teilaufträge aus, während Mitarbeitende mit EFZ-Abschluss selbstständiger arbeiten und Entscheidungen fällen. Zudem hat der Abschluss einen Einfluss auf den Lohn: Ein Installateur EFZ beispielsweise kann schon direkt nach Lehrabschluss mit monatlich 500 Franken mehr rechnen als ein Installateur EBA.

Wie viele Lernende mit Ziel EBA bildet die Hälg Group aus?

Von unseren gut 100 Lernenden haben wir im unteren einstelligen Bereich Lernende in EBA-Ausbildungen.

 

*Die Hälg Group mit Hauptsitz in St. Gallen ist eine schweizweit tätige Dienstleisterin für Gebäudetechnik und Facility Management mit über 1200 Mitarbeitenden.

 

 

Daniel Baumann, Leiter Berufsbildung bei der Hälg Group: «Bei uns hängen zwei Drittel der Jugendlichen mit EBA-Abschluss noch eine EFZ-Lehre an.»

Gebäudetechniker EBA

Gerne anpacken, handwerklich geschickt agieren, was von Technik verstehen und gerne selbständig arbeiten? Willkommen in der Lehre als Gebäudetechniker/in EBA! Die Ausbildung dauert 2 Jahre im Betrieb mit 1 Tag Berufsfachschule pro Woche. Voraussetzung ist eine abgeschlossene, obligatorische Schulzeit.

Die EBA-Ausbildung ist genau das Richtige für Jugendliche, die lieber mit den Händen arbeiten als stundenlang in der Schule zu sitzen. Im Unterschied zur EFZ-Lehre, die drei oder vier Jahre dauert und mehr schulische Inhalte beinhaltet, liegt der Fokus bei der EBA-Ausbildung klar auf den praktischen Arbeiten – und zwar in der ganzen Vielfalt der Gebäudetechnik offen: Heizungen montieren, Lüftungen installieren, Sanitäranlagen einbauen oder mit Metall arbeiten. Deshalb stehen 4 Gebäudetechnikberufe zur Auswahl:

Heizungspraktiker/-in EBA
Lüftungsanlagenpraktiker/-in EBA
Sanitärpraktiker/-in EBA
Spenglerpraktiker/-in EBA
Die Passerelle zu den EFZ-Abschlüssen ist offen (s. Interview).

Mehr unter: www.toplehrstellen.ch

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Impressum

Textquelle: Béatrice Koch (Pressebüro Kohlenberg)

Bildquelle: Ethan Oelman Photography

Bearbeitung durch: Redaktion Phase 5

Informationen

Firma
Spenglerei - Fassadenbau - Sanitäre Anlagen - Ninger AG

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Veröffentlicht am: 09.12.2025

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