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Zahlreiche kleine und mittelgrosse Unternehmen im Bereich der Gebäudetechnik erweitern ihr Leistungsspektrum über ihr Kerngeschäft hinaus, indem sie Energieberatung anbieten. Diese basiert auf ihrem Fachwissen und ihrer langjährigen Erfahrung, dient der Kundenbetreuung und nicht zuletzt der Gewinnung neuer Aufträge. Auch öffentliche Organisationen sind im Bereich der Beratung aktiv.
Wer über die Verbesserung der Energieeffizienz eines eigenen Gebäudes nachdenkt, dürfte über den Gebäudeenergieausweis der Kantone GEAK stolpern oder den Begriff der Energieberatung antreffen. Während beim GEAK die Effizienz eines Gebäudes anhand der Effizienz der Gebäudehülle, der Gesamtenergie und der direkten Kohlendioxidemissionen beurteilt wird, bezieht sich die Energieberatung auf den Prozess, bei dem ein Fachmann oder eine Fachfrau für Energieberatung Empfehlungen für Verbesserungen gibt. Verbreitet sind im Heizungsbereich die sogenannten Impulsberatungen, wie sie seit 2020 vom nationalen Programm «Erneuerbar heizen» von EnergieSchweiz vorgesehen und von der öffentlichen Hand gedeckt sind. Diese sind speziell für Eigentümer von Einfamilien- oder Mehrfamilienhäusern konzipiert, die vor der Entscheidung stehen, das optimale Heizsystem für ihre Bedürfnisse auszuwählen.
Auch KMU beratend tätig
Im Tätigkeitsfeld der Energieberatung sind in der Gebäudetechnik tätige, planende und installierende Firmen inzwischen ebenfalls gut aufgestellt. Ein interessantes Beispiel sind Beratungs- und Vermittlungsplattformen wie etwa «Energieheld Schweiz». Diese setzen sich sowohl aus Fachpersonen zusammen, die sich ausschliesslich auf Energieberatung spezialisiert haben; oder aus Firmen, die im Rahmen ihres Fachgebietes zusätzlich die Energieberatung anbieten. Diese Erweiterung des Dienstleistungsportfolios sei für die Akteure durchaus interessant, wie Monika Lenar-Abbadi, Senior Managerin bei Energieheld Schweiz, sagt: «Ein grosser Vorteil für die Firmen ist, möglichst früh mit einem Kunden in Kontakt zu treten und nicht nur die Energieberatung anzubieten, sondern auch die Projekte für die Kunden zu realisieren.»
Das Prinzip der Impulsberatung stellt eine neue Ausgangslage dar. Das Motto lautet nun: ‹Lieber nicht so optimal im Verbrauch, aber weg von den fossilen Brennstoffen.›
(Foto: Bundesamt für Energie / David Schweizer GmbH)
Von der Beratung zum Auftrag
Unternehmen, die Energieberatung als zusätzliches Geschäftsfeld etabliert haben, können also nicht selten von Folgeaufträgen profitieren. Dies bestätigt der Präsident von Suissetec Aargau und Co-Geschäftsführer der Lenzin Heizungen AG Thomas Lenzin: «Bei uns im Betrieb ist nebst der Installation und Sanierung von Heizungsanlagen Energieberatung ein Standbein von vielen.» Die Beratungen, insbesondere die Impulsberatungen, hätten denn auch einen positiven Einfluss auf zusätzliche Vertragsabschlüsse. «Bei den Impulsberatungen handelt es sich um sogenannte Erstgespräche basierend auf unseren Erfahrungen und Fachkenntnissen, die auf einer soliden Grundbildung beruhen und in spezifischen Weiterbildungskursen erworben wurden.» Es sei wichtig, bei der Beratung einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen und den Impulsberatungen, die sich hauptsächlich auf Heizsysteme konzentrieren, einen übergeordneten Mehrwert zu geben, etwa bei der Bestimmung der Energiekennzahl. Diese Kennzahl liesse bis zu einem gewissen Grad eine Beurteilung der Gebäudehülle zu. «Von dieser Expertise profitieren nicht zuletzt die Kundinnen und Kunden. Wir bekommen häufig das Feedback, ‹Ihr seid zwar nicht die Günstigsten, aber die Beratung war am besten.›»
Verteilung der Themen bei Erstanfragen seitens Kunden gemäss statistischer Erfassung der öffentlichen Energieberatung Bern-Mittelland. (Grafik: Regionalkonferenz Bern-Mittelland RKBM)
Impulsberatung als «Win-Win-Situation»
Es ist also entscheidend, dass diese Beratungsdienstleistung in der Branche und von den Kunden als wertvoller Zusatznutzen anerkannt wird. In der Vergangenheit war es nicht ungewöhnlich, dass diese von einer heizungsinstallierenden Firma oft kostenlos erbracht wurde; im anschliessenden Wettbewerb um die kostengünstigste Offerte erhielt oft ein Drittanbieter den Umsetzungsauftrag.
Für Remo Spescha, Präsident von Suissetec Ostschweiz und Geschäftsführer des Gebäudetechnik- Beratungsunternehmens Pluszweii in Davos und Engelberg, stellt daher das Prinzip der Impulsberatung eine neue Ausgangslage dar. Noch Mitte der 1990er-Jahre sei in der Energieberater-Ausbildung noch der Königsweg vermittelt worden: Zuerst eine bauphysikalische Anpassung an der Gebäudehülle, danach die Wahl des entsprechend richtigen erneuerbaren Energieträgers. «Das hat sich mit der Einführung des Impulsprogramms geändert: Wenn ein Eigentümer einen fossilen Wärmeerzeuger im Einsatz hat, welcher vor dem Ausstieg steht, und kein zusätzliches Geld für bauphysikalische Optimierungen zur Verfügung stehen, wird der Kunde auch auf den Ersatz mit einem erneuerbaren Energieträger beraten. Das Motto lautet nun: Lieber nicht so optimal im Verbrauch aber weg von den fossilen Brennstoffen.» Ausserdem kommt der Kunde jetzt in den Genuss einer kostenlosen Impulsberatung, währenddessen der Anbieter diese Dienstleistung vom Staat rückvergütet bekommt. Gemäss Remo Spescha eine Win-Win-Situation sowohl für Anbieter als auch für Nachfrager im Heizungsersatzmarkt: «Im Idealfall kommt der Nachfrager in den Genuss einer kostenlosen Beratung, während der Anbieter sein Beratungswissen ajour hält, solide Beratungsqualität liefert und beim Kunden als seriöses Unternehmen wahrgenommen wird.
Der GEAK ist der einheitliche offizielle Gebäudeenergieausweis der Kantone, kann auf Wohn-, Dienstleistungs-, Verwaltungs- und Schulbauten angewendet werden. Er beurteilt drei Merkmale anhand der Energieetikette A bis E: die Qualität der Gebäudehülle, die Gesamtenergiebilanz und die direkten Kohlendioxidemissionen. Letztere bildet der GEAK seit 2023 ab und zeigt so auf, wie viele Kohlendioxidemissionen das Gebäude direkt vor Ort verursacht, etwa über die fossilen Brennstoffe für Raumwärme und Warmwasser.
Im GEAK Plus ist neben dem Gebäudeenergieausweis auch ein Beratungsbericht enthalten, der verschiedene Möglichkeiten für energetische Sanierungen bietet. Der GEAK und GEAK Plus werden von zertifizierten Experten und Expertinnen angeboten.
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Förderprogramm Impulsberatung «Erneuerbar heizen»
Für Gebäudeeigentümer mit einem Wärmeerzeuger, der älter als zehn Jahre ist, gibt es jetzt ein niederschwelliges Beratungsangebot: Die Impulsberatung «erneuerbar heizen» verfolgt einen individuellen Ansatz bei der Evaluation und Wahl des optimalen Heizsystems für ein Einfamilien- oder Mehrfamilienhaus bzw. für eine Stockwerkeigentümergemeinschaft und ist in der ganzen Schweiz kostenlos.
Die von «erneuerbar heizen» zugelassenen Impulsberaterinnen und Impulsberater führen diese mit der Förderung von EnergieSchweiz – dem Programm des Bundesrates zur Umsetzung der Schweizer Energiepolitik mit freiwilligen Massnahmen – kostenlos durch.
Der Anforderungskatalog für die Anbieter einer Impulsberatung unterscheiden sich zwischen a) Einfamilienhaus/kleines Mehrfamilienhaus (MFH) und b) grösseres MFH ab 6 Wohneinheiten und Stockwerkeigentum.