Wenn erneuerbare Energien auf gutes Design trifft. (Symbolbild: Unsplash)

Starkes Wachstum bei den erneuerbaren Energien

Die Absatzzahlen der zehn wichtigsten Unternehmen im Schweizer Markt der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik zeigen, dass die Heiztechnologien mit erneuerbaren Energien im Aufwind sind.

Die Absatzzahlen der zehn wichtigsten Unternehmen im Schweizer Markt der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik zeigen, dass die Heiztechnologien mit erneuerbaren Energien im Aufwind sind. So wurden zwischen Juli und September im Vergleich zum Vorjahr 20 Prozent mehr Wärmepumpen verkauft. Bei den Holzheizungskesseln betrug das Wachstum 23 Prozent, jedoch auf tieferem Niveau. Damit setzt sich ein Trend fort, der sich bereits das ganze Jahr hindurch gezeigt hat.

Bis und mit drittes Quartal im Jahr 2021 stiegen die Absatzzahlen im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2020 sogar um 33 (Holzheizungskessel) beziehungsweise um 21 Prozent (Wärmepumpen).

Luft-Wasser-Wärmepumpen sind gefragt

Diese Entwicklung entspreche dem, was er aktuell auf dem Markt wahrnehme, bestätigt Thomas Rusch, Geschäftsführer der Weishaupt AG und Vorstandsmitglied des Hersteller- und Lieferantenverbandes GebäudeKlima Schweiz, der die Zahlen erhebt. «Zurückzuführen ist dies sicherlich auf ein gesteigertes Bewusstsein bezüglich erneuerbarer Energien, auf Fördermassnahmen und strengere Vorschriften. Bei den Wärmepumpen stösst ausserdem eine neue Generation von Luft-Wasser-Wärmepumpen auf grosses Interesse. Dank immer höheren möglichen Vorlauftemperaturen und tieferen Lärmemissionen bietet sich hier eine  Alternative gerade auch für den Heizungsersatz im Einfamilienhausbereich.»

Diese Einschätzung legt auch ein vertiefter Blick auf die Zahlen nahe. So verzeichnen aussenaufgestellte Luft-Wasser-Wärmepumpen mit 37 Prozent Wachstum über die ersten drei Quartale hinweg den grössten Zuwachs. Einen beträchtlichen Anteil haben dabei kleinere Luft-Wasser-Wärmepumpen mit einer Leistung zwischen fünf und 14 Kilowatt. Gleichzeitig verzeichnen Öl- und Gas-Kessel einen Verkaufsrückgang von über fünf Prozent im gleichen Zeitraum (zehn Prozent alleine im dritten Quartal) im Vergleich zum Vorjahr.

«Gleichzeitig zeigen diese Zahlen, dass nach wie vor Öl- und Gas-Kessel verkauft werden. Fossile Brennstoffe spielen noch immer eine Rolle, etwa als Übergangslösungen in Form von Hybridheizungen, und dürfen nicht vergessen werden», hält Thomas Rusch fest.

Lieferengpässe als Herausforderung

Während die Absatzzahlen allgemein nach oben zeigen, bereiten die weltweiten Lieferengpässe weiterhin Sorgen. Selber sei man zwar bisher dank Inlandproduktion und grosser Lagerbestände gut über die Runden gekommen, führt Thomas Rusch aus. «Die Lage aber hat sich die letzten Wochen nochmals verschärft.» Schwierig sei vor allem, dass die Situation so vielschichtig sei. «Elektronik, Metalle, einfache Stecker, es fehlt an zahlreichen Orten. Und natürlich betrifft dies nicht nur die Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, sondern auch weitaus grösseren Branchen. Das macht alles noch unberechenbarer.»

Das Vorstandsmitglied von GebäudeKlima Schweiz empfiehlt deshalb, frühzeitig und vorausschauend zu planen. «Das Thema wird uns wohl noch einige Zeit begleiten.»

Aktuelle Marktzahlen

Der Branchenverband GebäudeKlima Schweiz erfasst die Absatzzahlen seiner Mitglieder und vergleicht quartalsweise die Entwicklungen anhand der Angaben der zehn wichtigsten Unternehmen (inklusive Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz).

Im dritten Quartal 2021 entwickelten sich die Zahlen im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2020 wie folgt:

Kessel Öl/Gas: -10%
Brenner: -7%
Wärmepumpen: + 21%
Holzheizungen: + 23%
Solar: -15 %
Wassererwärmer/Speicher: + 7%


GebäudeKlima Schweiz

GebäudeKlima Schweiz ist der Schweizer Hersteller- und Lieferantenverband der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik. Die Mitglieder sind mehrheitlich Systemanbieter und unterhalten gesamtschweizerische Verkaufs- und Servicenetze. Als «Stimme der Gebäudetechnik-Industrie» bringt GebäudeKlima Schweiz die Meinung der Industrie zu aktuellen Themen in die politische Diskussion mit ein, verhandelt mit Behörden und Verbänden, engagiert sich für optimale Rahmenbedingungen für die Schweizer Gebäudetechnik-Industrie, übernimmt eine wichtige Rolle in der Aus- und Weiterbildung und wird durch den branchenübergreifenden Austausch unter den Mitgliedern zu einem wichtigen Innovations- und Kompetenzzentrum.

 

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