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Wiedergeburt der Festhalle Bern

Blick von der Frontseite
Blick von der Frontseite (Guisanplatz) auf das Kongresszentrum «CUBE & DECK» im Vordergrund und der grossen Halle «STAGE» im Hintergrund mit dem niederen «FOYER» als verbindendes Element

Komplexität und Restriktionen sind Ansporn, die beste Lösung für ein Vorzeigeprojekt zu finden; so geschehen bei der neuen Festhalle Bern. Das Planungsunternehmen Amstein + Walthert Bern AG (A+W) brachte ihr geballtes Ingenieur-Knowhow bei der Planung sämtlicher Gebäudetechnikanlagen HLKK / S / E / GA ein. Zudem koordinierte A+ W räumlich wie auch technisch die komplexe Umsetzung vor Ort.


Text: Samara Hug, Marc Vetsch


Auf dem Bernexpo-Areal steht seit April 2025 die neue Festhalle Bern. Bereits jetzt schon bereichert das multifunktionale Veranstaltungszentrum die Schweizer Eventlandschaft und bietet bis zu 9’000 Menschen Platz – für Konzerte, Shows, Sportevents, Messen, Kongresse, Musicals, TV-Produktionen und vieles mehr. Wo bis 2023 die legendäre alte Festhalle von 1948 stand, bricht nun ein moderner multifunktionaler Zweckbau zu neuen Ufern der Eventkultur auf.

Der Neubau setzt neue Massstäbe betreffend Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.

Die Amstein + Walthert Bern AG war von Beginn an als Gesamtplaner für sämtliche Gebäudetechnikgewerke im Einsatz: Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Sanitär, Elektro, Gebäudeautomation, Beleuchtung, sowie die technische und räumliche Koordination. «Alles, was man in der Haustechnik machen kann, durften wir hier planen und umsetzen», bringt es Nicola Gnotke, Bereichsleiter Lüftung von Amstein + Walthert, auf den Punkt.

Beeindruckende Dimensionen

Die neue Festhalle Bern besteht aus drei Baukörpern, einer Multifunktionshalle «STAGE», einem vorgelagerten Kongresszentrum, (bestehend aus Eventsaal «CUBE» mit versenkbarer Bühne und den Breakout- und Kongressräumen «DECK») sowie einem lichtdurchfluteten «FOYER» als Bindeglied. Diese Kombination erlaubt maximale Flexibilität für unterschiedlichste Veranstaltungsformate – von Sportturnieren mit Spielfeld bis hin zu Galadinner mit Bühnenaufbau. Die Gestaltung des Innenraums ist bewusst neutral gehalten, um Veranstaltern möglichst viele Möglichkeiten für ihre individuellen Konzepte zu bieten.

Mit einer Grundfläche von 75 x 57 Metern, einer Höhe von 18 Metern und ganz ohne Stützen im Innenraum entspricht die Multifunktionshalle – als grösster Baukörper des Neubaus - in etwa einem halben Fussballfeld. Insgesamt verfügt die Gesamtanlage über eine Geschossfläche von 21’519 m² und ein Volumen von 179’026 m³. Die Hauptnutzfläche beläuft sich auf 11’620 m².

Die neue Multifunktionshalle «Stage»
Die neue Multifunktionshalle «Stage» wird via Mischlüftungs-Prinzip belüftet und gleichzeitig nach Bedarf beheizt und gekühlt. Links oben auf dem Dach die beiden Lüftungs-Monoblöcke, weitere Lüftungsanlagen (rechts) für die Versorgung von «Cube» und «Deck».

Vier Jahre für Planung und Bau

Der Planungsbeginn im Jahr 2021 markierte den Startschuss für ein technisch wie organisatorisch anspruchsvolles Projekt. In nur zwei Jahren gelang es, den Neubau termingerecht fertigzustellen – trotz hoher Komplexität, zahlreichen Schnittstellen und anspruchsvoller Terminplanung im laufenden Messebetrieb.

Besonders die technische Koordination zwischen den verschiedenen Gewerken und Partnerfirmen war entscheidend: Lüftungsanlagen, Medienanschlüsse, Elektroinstallationen, Tragwerk und Eventtechnik mussten millimetergenau aufeinander abgestimmt werden. Gleichzeitig galt es, bauliche Reserven für künftige technische Entwicklungen einzuplanen.

Wärme- und Kälteversorgung, Lüftungs- und Klimaanlagen

Die Energieversorgung der neuen Festhalle ist konsequent erneuerbar, ohne fossile Energieträger ausgelegt. Die Wärme- und Kälteerzeugung mit Wärmerückgewinnung erfolgt über eine auf dem Dach platzierte, reversible Wärmepumpe/Kältemaschine (Heizleistung 820 kW, Kälteleistung 1'140 kW) mit dem natürlichen Kältemittel Propan. Als Wärmequelle und -senke dient die Aussenluft.

In der Projektentwicklung wurden verschiedene Varianten zur Heizung/Kühlung geprüft – von Erdsondenfeldern über Grundwassernutzung bis hin zu Fernwärme und Fernkälte. Die gewählte Lösung erwies sich als wirtschaftlich und flexibel, zumal die Halle vor allem an Wochenenden betrieben wird. Für die Zukunft ist ein Anschluss an Fernwärme oder -kälte technisch bereits vorbereitet.

Die Beheizung der Hallen erfolgt ausschliesslich über die Lüftungsanlagen. Insgesamt 23 Lüftungsanlagen – von kleinen Geräten für Nebenräume bis zu zwei sehr grossen Monoblöcken auf dem Dach – sorgen für das richtige Klima. Letztere sind mit 15m Länge, 5.5m Breite und 3m Höhe so gross wie eine kleine Wohnung.

Die maximale Luftmenge zur Belüftung der Multifunktionshalle wurde bewusst auf 80’000 m³/h festgelegt. Je nach Nutzung kann die Hallenlüftung auch das Foyer mitversorgen. Dies optimiert das Verhältnis von Investitions- und Betriebskosten.

Für die Kühlung kommt nebst der Kältemaschine mit Wärmerückgewinnung auch direktes Freecooling zum Einsatz: Bei tieferen Aussentemperaturen wird die Halle direkt mit kühler Aussenluft versorgt, ohne dass aktiv gekühlt werden muss. So kann ein grosser Teil der Abwärme abgeführt werden, bevor mechanische Kälte überhaupt benötigt wird – ein einfaches, aber sehr effizientes Prinzip, das den Energieverbrauch deutlich reduziert.

Durch den Einsatz moderner Regeltechnik wird stets nur so viel Energie verbraucht sowie Aussenluft aufbereitet, wie tatsächlich benötigt wird – ein wesentlicher Beitrag zur hohen Effizienz des Gebäudes.

Viel Gebäudetechnik auf dem Dach
Viel Gebäudetechnik auf dem Dach: 1) und 2) Lüftungs-Monoblöcke der Multifunktionshalle, 3) Reversible Wärmepumpe/Kältemaschine (2 Einheiten in einem Gehäuse), 4) + 5) Rückkühler, respektive Luft/Wasser-Register als Wärmequelle im Winter beziehungsweise zur Wärmeabgabe im Sommer. (Bild:

Smarte Elektro- und Sanitärlösungen

Die Stromversorgung erfolgt über zwei Stromschienen à 1’600 Ampere. Rund 740 Kilometer Kabel – verlegt auf 8 Kilometern Elektrotrassen – durchziehen das Gebäude. Auf dem Dach der Festhalle produziert eine Photovoltaikanlage mit 300 kWp Leistung einen beträchtlichen Teil des Stroms direkt vor Ort.

Eine Besonderheit im Sanitärbereich ist erwähnenswert: Das Spülwasser, das aus hygienischen Gründen in ungenutzten Leitungen regelmässig ausgetauscht werden muss, wird nicht einfach in den Abfluss geleitet. Stattdessen bewässert es die Bäume auf dem Vorplatz – ein Beitrag zur Ressourcenschonung, der sich im Betrieb schnell bezahlt macht.

Auch an die Anforderungen von Veranstaltungstechnik und Messebau wurde gedacht: Medienanschlüsse sind flexibel nutzbar, Bodendosen und -kanäle wurden so konzipiert, dass selbst schwere Eventfahrzeuge mit bis zu 40 Tonnen Gesamtgewicht darüberfahren können.

Technische und räumliche Koordination

Nebst der Planung der einzelnen Gewerke übernahm Amstein + Walthert auch die technische und räumliche Koordination bei der Ausführung der Installationen – eine Aufgabe, die bei einem derart komplexen Projekt entscheidend ist. Unterschiedlichste Anforderungen von Akustik, Eventtechnik, Gebäudetechnik, Statik etc. mussten in Einklang gebracht werden. Dieses Zusammenspiel wird insbesondere auf dem Hallendach sichtbar, welches die grossen Lüftungsmonoblöcke, die Wärmepumpe/Kältemaschine mit den vier grossen Luft/Wasser-Registern, die Lüftungs- Heizungs- und Kälteleitungen sowie die Photovoltaikanlagen trägt, ohne die architektonische Wirkung zu beeinträchtigen.

Cube

Zukunftsfähiges Gebäude

Mit Gesamtbaukosten von knapp 110 Millionen Franken ist die neue Festhalle eines der bedeutendsten Bauprojekte der letzten Jahre in Bern. Sie ist nicht nur eine funktionale Veranstaltungsstätte, sondern auch ein Symbol für zeitgemässe, nachhaltige Architektur.

Für das Team von Amstein + Walthert ist das Projekt mehr als nur ein Auftrag. «In diese Halle zu laufen, ist ein spezielles Gefühl. Zu wissen, dass wir mit unserer Arbeit einen zentralen Beitrag zu diesem Leuchtturmprojekt geleistet haben, macht uns stolz», sagt Nicola Gnotke.

Bern erhält damit nicht nur eine neue Veranstaltungsstätte, sondern ein zukunftsfähiges, technisch herausragendes Gebäude, das energieeffizient, flexibel und nachhaltig betrieben werden kann – und bereit ist, Geschichte zu schreiben.

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Impressum

Textquelle: Samara Hug, Marc Vetsch

Bildquelle: Bernexpo, Amstein + Walthert  Bern AG (Grafiken)

Bearbeitung durch: Redaktion Phase 5

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  • Messe

Veröffentlicht am: 27.10.2025

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