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Qualitätssiegel für gutes Innenraumklima

Raumluftmessungen sind neu unter realistischen Nutzungsbedingungen vorzunehmen
Raumluftmessungen sind neu unter realistischen Nutzungsbedingungen vorzunehmen; d.h. insbesondere bei laufenden Lüftungsanlagen. (Foto: Ecosens AG)

Zahlreiche Labels für Nachhaltiges Bauen zertifizieren immer mehr Neu- und Umbauten nach ökologischen und gesundheitlichen Vorgaben. Allerdings werden dabei das Innenraumklima und somit die Gesundheit der späteren Nutzenden gegenüber anderen Kriterien geringer gewichtet. Diesem Aspekt trägt seit 2006 das Label «GI GUTES INNENRAUMKLIMA» Rechnung. Mit der Version 2.0 liegt eine umfassende Weiterentwicklung des GI-Labels vor.


Autor: Andreas Stettler*


Die Raumluft kann durch eine Vielzahl an Substanzen verunreinigt sein. Bei Neubauten oder Renovierungen sind Emissionen aus Baumaterialien die Hauptursache für schlechte Luftqualität. Selbst bei der Verwendung von emissionsarmen Materialien können in neuen und renovierten Gebäuden zu Beginn erhöhte Belastungen der Raumluft auftreten, massgeblich durch flüchtige organische Verbindungen (VOC) sowie Formaldehyd. Gleichzeitig beeinträchtigen Kohlendioxid (CO2) und Radon das Innenraumklima. Zudem muss zudem die Sauberkeit und korrekte Funktionsweise von Lüftungsanlagen sichergestellt sein.

Das unabhängige Label «GI Gutes Innenraumklima» wurde entwickelt, um diese Faktoren nach einem standardisierten Verfahren zu prüfen. Seit dessen Bestehen sind über 50 Gebäuden nach Kriterien des Innenraumklimas zertifiziert worden, darunter Immobilien der Credit Suisse, der ETH und des Bundesamts für Bauten und Logistik BBL.

Trotz seines Erfolgs ist das Reglement im Jahr 2023 umfassend überarbeitet und auf jene Parameter reduziert worden, die einen direkten Mehrwert für Raumnutzende sowie für die Qualität der Bauausführung bieten. Mit dem Einbezug verschiedener Experten und Institutionen erfährt das GI-Reglement eine breitere Abstützung in der Branche.

Das GI-Label
Das GI-Label verlangt weiterhin CO2-Messungen in ausgewählten Räumen mit hoher Personenbelegung. (Bild: Ecosens AG)

Flüchtige organische Verbindungen (VOC)

Hohe Konzentrationen von VOC in der Raumluft können Krankheiten wie Asthma und Atemwegserkrankungen auslösen oder verstärken. Besonders in Neubauten und energetisch sanierten Altbauten sind hohe VOC-Konzentrationen zu erwarten. Die VOC-Konzentration in Innenräumen ist neben der CO2-Konzentration sowie dem Luftwechsel ein entscheidender Faktor für die kognitive Leistungsfähigkeit.

Das Label nennt überdies eine weitere wichtige Anforderung: Weisen Räume unterschiedliche Materialisierungen auf, ist die Luft in mindestens jedem Raumtyp zu überprüfen. Pascal Diefenbacher, Ressortleiter Raumluftqualität bei Ecosens AG (Inhaberin des Labels), sagt: «Im Gegensatz zu Minergie-ECO oder SNBS, die lediglich die Gesamtkonzentration aller VOC bewerten – der sogenannte TVOC-Wert – berücksichtigt das GI-Label zusätzlich einzelne Substanzen oder Substanzgruppen. Diese differenzierte Betrachtung ist unerlässlich, da das TVOC-Spektrum über 200 Einzelsubstanzen mit sehr unterschiedlichen toxikologischen Eigenschaften umfasst.»

Formaldehyd

Rechtliche Regelungen (z. B. Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung) haben in den letzten Jahrzehnten eine deutliche Verringerung der Formaldehydemissionen aus Holzwerkstoffen bewirkt. Die boomende Holzbauweise führt jedoch zum Einsatz grossflächiger und teilweise mit Harnstoff-Formaldehydharzen produzierten Holzwerkstoffe in Neubauten.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat in Wohn- und Aufenthaltsräumen einen Richtwert von 125 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m3) Raumluft festgesetzt. In Übereinstimmung mit ecobau (Verein zur Förderung des ökologischen und gesunden Bauens) setzt das GI-Label die Anforderung auf maximal 60 (µg/m3). Durch konsequente Verwendung von formaldehydfrei verleimten oder anderen emissionsarmen Produkten in Kombination mit einer ausreichenden Lüftung ist diese Anforderung auch in Holzbauten erreichbar.

Radon

Radon ist ein radioaktives Edelgas, das natürlicherweise im Untergrund vorkommt. In der Aussenluft stark verdünnt, ist es unbedenklich. Gelangt Radon jedoch über Undichtigkeiten im Fundament oder Mauerwerk in ein Gebäude, kann es sich in der Raumluft anreichern. Mehr als die Hälfte der gesamten durchschnittlichen Strahlendosis pro Einwohner der Schweiz wird durch Radon verursacht. Eine Reduzierung der Radonbelastung in Innenraumen verringert somit auch das Risiko für Krebserkrankungen deutlich.

Bei der Sanierung von Altbauten in Gebieten mit mittlerem bis hohem Radonrisiko müssen häufig besondere Radonschutzmassnahmen vorgenommen werden, um den Grenzwert der Strahlenschutzverordnung zu unterschreiten. Im Rahmen der GI-Zertifizierung müssen bei Neu- und Umbauten Radonmessungen in der ersten Heizperiode nach dem Bezug des Objekts über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten durchgeführt werden.

Kohlendioxid CO2

Die CO2-Konzentration hat einen direkten Einfluss auf das Konzentrationsvermögen sowie die mentale Leistung. Hohe CO2-Konzentrationen (über der Norm SIA 382/5) sind typischerweise auf die Anwesenheit vieler Personen in kleinen Räumen mit geringem Luftaustausch zurückzuführen und treten zusammen mit anderen Luftverunreinigungen wie Gerüchen, Chemikalien oder Mikroorganismen auf. Diverse Studien haben einen direkten Zusammenhang zwischen der CO2-Konzentration und dem Infektionsrisiko nachgewiesen.

Viele grössere Gebäude verfügen heute über eine mechanische Lüftungsanlage, die oft durch die CO2-Konzentration in der Raumluft gesteuert wird. Daher wurde die Notwendigkeit von Messungen nach Bezug dieser Gebäude in letzter Zeit vermehrt angezweifelt. Für eine Minergie-ECO-Zertifizierung müssen deshalb keine CO2-Messungen mehr durchgeführt werden. Es ist allerdings auch bei Neubauten mit automatisch geregelten Lüftungsanlagen nicht sicher, dass ein ausreichender Luftwechsel stattfindet.

«Häufige Ursachen für Überschreitungen sind höhere Personenbelegungen als geplant, unzureichende Aussenluftzufuhr, falsch positionierte Sensoren sowie Fehler in der Lüftungssteuerung», erklärt Pascal Diefenbacher. Das GI-Label verlangt deshalb weiterhin CO2-Messungen in ausgewählten Räumen mit hoher Personenbelegung oder langem Aufenthalt über einen Zeitraum von mindestens 10 Arbeitstagen.

Hygiene raumlufttechnischer Anlagen

Hygiene-Erstinspektionen von Lüftungsanlagen gemäss SWKI-Richtlinie VA104-01 durch eine unabhängige Fachperson sind seit mehr als zwei Jahrzehnten Stand der Technik, werden jedoch in der Praxis ungenügend, wenn überhaupt, umgesetzt. Lüftungsanlagen sind häufig schon nach der Montage verunreinigt, durch unsachgemässe Lagerung und Transport oder durch die Montage in einem staubreichen Umfeld.

Bisher waren für die Erlangung des GI-Zertifikats Luftkeim- und Feinstaubmessungen in der Zuluft erforderlich. Der Hygienezustand einer RLT-Anlage lässt sich jedoch effizienter und ganzheitlicher mit einer detaillierten Hygieneinspektion erfassen. Zur Erlangung des GI-Labels sind deshalb neu Erstinspektionen aller Lüftungsanlagen inklusive der Zuluftkanäle durch eine unabhängige Fachperson vorgeschrieben. Der Installateur muss vor Montagebeginn ein entsprechendes Konzept erstellen.

Unabhängige Zertifizierungsstelle

Die Messungen und Inspektionen werden durch zertifizierte Unternehmen durchgeführt. Wie bisher garantiert die unabhängige schweizerische Zertifizierungsstelle für Bauprodukte (S-Cert AG) die korrekte Durchführung. Bei Erfüllung aller Anforderungen stellt S-Cert schliesslich das Zertifikat «GI GUTES INNENRAUMKLIMA» aus.

Detaillierte Reglemente sowie zusätzliche Informationen unter www.s-cert.ch oder www.gutesinnenraumklima.ch.

*Text basiert auf dem Beitrag von Roland Ganz und Pascal Diefenbacher zur Dokumentation «8. Schweizer Hygienetagung 2025»

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Wichtigste Änderungen am GI-Label Version 2.0

•      Raumluftmessungen neu unter realistischen Nutzungsbedingungen (laufende Lüftungsanlage)

•      Vereinfachte Berechnung der nötigen Anzahl Messpunkte

•      GI-Zertifikatswerte für VOC gemäss toxikologisch definierten Richtwerten

•      Verpflichtende Bestimmung von Radon und CO2-Konzentrationen

•      Hygiene-Prüfung mit einer detaillierten Erstinspektion, ohne Luftkeim- und Feinstaubmessungen in der Zuluft

•      Reduzierte Anforderungen / Kosten für Zulassung der Messinstitute

Gute Argumente für eine GI-Zertifizierung

•      Gesteigertes Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit der Gebäudenutzenden

•      Überschaubarer Anforderungskatalog und geringe Kosten

•      Sicherstellung einwandfreier Luftqualität durch Messungen nach der Fertigstellung

•      Kompatibel mit Minergie-ECO und SNBS; keine zusätzlichen Raumluftmessungen

•      Höchste Sicherheit: Die Beurteilung von Einzelstoffen und die Abstützung auf international anerkannte Richtwerte gewährleisten eine maximale Sicherheit

•      Einwandfreie Startbedingungen: Durch eine detaillierte Hygiene-Erstinspektion wird die Inbetriebnahme einer sauberen und technisch einwandfreien Lüftungsanlage.

 

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Impressum

Textquelle: Andreas Stettler

Bildquelle: Ecosens AG

Bearbeitung durch: Redaktion Phase 5

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  • Raumklima

Veröffentlicht am: 21.05.2025

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