
Meier Tobler konnte Logistik- und IT-Projekte erfolgreich abschliessen, wurde aber vom Einbruch des Wärmepumpenmarkts gebremst. Dies tut dem Langfristtrend hin zu Heizungslösungen ohne direkten CO2-Ausstoss allerdings keinen Abbruch. Das Dienstleistungs- und Logistikcenter DCO läuft mittlerweile einwandfrei. Zudem läuft das auf Jahreswechsel komplett erneuerte ERP-System erfolgreich.
Redaktionelle Bearbeitung: Phase5
Im vergangenen Jahr war der Heizungsmarkt in der Schweiz mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Nach den starken Jahren 2022 und 2023 nahmen die Verkäufe von Wärmepumpen im Jahr 2024 um 30 Prozent ab. Der Gesamtmarkt (inkl. Öl- und Gasheizungen) war 2024 auf dem tiefsten Wert seit über fünfzehn Jahren. In diesem schwierigen Marktumfeld erzielte Meier Tobler im Geschäftsjahr 2024 einen Nettoumsatz von 496,2 Mio. Franken (Vorjahr: 545,9 Mio. Franken).
Im Vergleich zum Vorjahr entsprach dies einem Rückgang von 9.1 %. Trotz dieser schwierigen Bedingungen und der damit verbundenen wirtschaftlichen Herausforderungen konnte das Unternehmen einige bemerkenswerte Erfolge und operative Fortschritte verzeichnen. Das im Juni 2023 eröffnete neue Dienstleistungscenter in Oberbuchsiten (DCO) läuft unterdessen einwandfrei und hat im vergangenen Jahr Logistikleistungen in gewohnt hoher Qualität erbracht. Im Januar 2025 wurde nach knapp dreijähriger Projektdauer das neue ERP-System erfolgreich eingeführt.
Allgemeine Zahlen
Das betriebliche Ergebnis auf Stufe EBITDA lag mit 41,3 Mio. Franken um 14,8 % unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 48,5 Mio. Franken). Die EBITDA-Marge betrug 8.3 % (Vorjahr: 8.9 %). Der EBIT lag im Geschäftsjahr bei 26,9 Mio. Franken (Vorjahr: 34,0 Mio. Franken). Das Finanzergebnis (Aufwand) betrug CHF 0,9 Mio. Franken (Vorjahr: 0,6 Mio. Franken). Es resultierte für das Geschäftsjahr 2024 ein Konzerngewinn von 21,3 Mio. Franken (Vorjahr: 27,1 Mio. Franken).
Nachhaltigkeit
Meier Tobler hat 2024 erstmals eine Klimabilanz erstellt und weist damit den eigenen CO2-Fussabdruck transparent aus. Aus der Bilanz abgeleitet, verpflichtet sich Meier Tobler, 50 Prozent seiner Emissionen (Scope 1 und 2) bis 2035 zu reduzieren und bis 2050 «Netto-Null» zu erreichen.
Sparten
a) Handelsgeschäft
Im Handelsgeschäft beliefert Meier Tobler als führender Fachhändler für Sanitär-, Wärme- und Installationsprodukte die rund 10 000 Heizungs- und Sanitärinstallationsbetriebe in der Schweiz. Durch den e-Shop, die gesamtschweizerische Präsenz mit 47 Fachmärkten bzw. «Marchés» und einem umfassenden Produktsortiment nimmt Meier Tobler nach wie vor eine führende Marktstellung ein. Der im Mai 2024 eröffnete Marché am neuen Standort an der Badenerstrasse in der Stadt Zürich ist zugleich der grösste Abholmarkt dieser Art und hat eine Fläche von 1200 Quadratmetern und verfügt über ein Sortiment von rund 8000 Artikeln.
Das stark auf Heizungsverkäufe ausgerichtete Handelsgeschäft entwickelte sich im Geschäftsjahr 2024 marktbedingt rückläufig. Das anfänglich durch die Startschwierigkeiten im DCO verlorene Kundenvertrauen konnte 2024 grösstenteils zurückgewonnen werden. Im zweiten Halbjahr erholte sich das Handelsgeschäft zunehmend und verzeichnete eine positive Umsatzentwicklung. Die Qualität und Effizienz der zentralen Logistik, ein entscheidender Erfolgsfaktor im schnelldrehenden Handelsgeschäft, wurde 2024 unter neuer Führung weiter verbessert und optimiert. Die starke Logistikplattform dient als Basis für den Aufbau von weiteren Dienstleistungen für die Installationskunden.
b) Wärmeerzeugung
Der Umsatz im Geschäftsbereich Wärmeerzeugung verringerte sich im Jahr 2024 deutlich aufgrund des Rückgangs im Heizungsmarkt. Während der Markt für Wärmepumpen um 30 Prozent nachgab, erholte sich die Nachfrage nach Gas- und Ölanlagen im vergangenen Jahr, wenngleich auf einem sehr niedrigen Niveau. Meier Tobler ist überzeugt, dass der Trend hin zu Wärmepumpen trotz des Rückschlags langfristig anhalten wird und sieht sich mit dem eigenen Produkt- und Serviceangebot bestens positioniert, um von diesem Trend zu profitieren.
c) Servicegeschäft
Das Servicegeschäft befindet sich langfristig im Wandel, weg von fossilen Heizungen hin zu erneuerbaren Energien. Aufgrund der umfangreichen installierten Basis an fossilen Heizungsanlagen entsteht ein kontinuierlicher Druck auf den Serviceumsatz. Trotz dieser Herausforderung ist es dem unter neuer Führung stehenden Serviceteam gelungen, den Rückgang bei Öl- und Gasheizungen im Geschäftsjahr 2024 durch eine Zunahme von Serviceleistungen bei Wärmepumpen annähernd zu kompensieren. Mit «SmartGuard», einem innovativen Online-Diagnose- und Steuerungstool für Wärmepumpen, trägt Meier Tobler wesentlich zur Vereinfachung der Wartung der Haustechnik-Anlagen bei.
d) Klimasysteme
Im Geschäft mit Klimasystemen stehen Grossprojekte zur Planung und Erstellung von Klimaanlagen für Industrie, Gewerbe und Rechenzentren im Mittelpunkt. Das vergangene Jahr war von Zurückhaltung bei Bauherren und Investoren geprägt, sodass Meier Tobler den Vorjahresumsatz nicht erreichen konnte.
Impressum
Textquelle: MeierTobler AG
Bildquelle: MeierTobler AG
Bearbeitung durch: Redaktion Phase 5
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