Für alle Fälle, wo Elektroinstallation gefragt ist: So kennt man die Burkhalter-Gruppe. (Foto: Burkhalter Gruppe)

«Der Elektroinstallateur der Nation drängt in den HLKS-Bereich»

Die Burkhalter Gruppe darf erneut auf ein erfolgreich abgeschlossenes Geschäftsjahr zurückblicken. Der zuversichtliche Ausblick des Managements anlässlich der Halbjahreszahlen 2023 hat sich bestätigt, im Geschäftsjahr 2023 konnte der Gewinn pro Aktie gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden.


Quelle: Burkhalter Holding AG, Bearbeitung: Manuel Fischer


Die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2023 sind wie folgt: Der Gewinn pro Aktie beträgt 4.95 Franken (Vorjahr 4.73 Fr., +4.7%), das Betriebsergebnis (EBIT) 64.8 Mio. Fr. (Vorjahr 48.1 Mio. Fr.) und das Konzernergebnis 51.9 Mio. Fr. (Vorjahr 38.5 Mio. Fr.). Der Umsatz liegt bei 1 127.3 Mio. Fr. (Vorjahr 800.8 Mio. Fr.) und übersteigt erstmals in der Geschichte der Burkhalter Gruppe die Milliardengrenze.

Die nominellen Umsatz- aber auch Ergebnissteigerungen im Verhältnis zum Vorjahr sind im Wesentlichen auf die Fusion mit der poenina holding ag per 29. Juni 2022 zurückzuführen. Im Geschäftsjahr 2023 wurde zum ersten Mal ein vollständiges Geschäftsjahr der ehemaligen poenina holding ag konsolidiert. Die Zahlen lassen sich somit nicht oder nur bedingt mit den Vorjahreszahlen vergleichen. Zudem tätigte Burkhalter 2023 sechs Akquisitionen.

Rentabilität

Das Unternehmen führt die leicht verbesserte Rentabilität auf verschiedene Faktoren zurück: Verbesserte Prozessabläufe, wachsende Nachfrage an energieeffizienten Lösungen. Zudem konnten die stark gestiegenen Materialeinkaufspreise und generelle Kostenerhöhungen durch Effizienzsteigerungen und Preisanpassungen aufgefangen werden. Die Materialverfügbarkeit hat sich mehrheitlich normalisiert. Mittelfristig könnte sich die enge Margensituation in der Baubranche sich auch etwas entspannen, mutmasste Gaudenz Domenig, Präsident des Verwaltungsrats der Burkhalter-Gruppe an der Bilanz-Medienkonferenz zu Beginn April in Zürich.

In Richtung HLKS

Domenig verwies überdies auf den riesigen Bestand an älteren Gebäuden, gebaut aus den 50er bis zu Beginn 8034-Jahre; ein mittel- bis langfristig gross einzuschätzendes Geschäftspotenzial, gerade auch im HLKS-Bereich. In den plakativen Worten Domenigs: «Eine PV-Anlage aufs Dach zu montieren, genügt nicht.»

Die Burkhalter-Gruppe verfolgt eine Übernahmestrategie, die eindeutig auf die HLKS-Sparte abzielt. Beispiele: 2023 ist die Burkhalter Gruppe um sechs weitere Gebäudetechnikunternehmen gewachsen. Am 10. Januar wurde die LKE Haustechnik AG in Landquart (GR), am 12. Januar die Strässle Installationen AG in Kesswil (TG) und am 26. Januar die Elektro Saas AG in Saas-Fee (VS) gekauft. Seit 28. März gehören die Bötschi Holding AG in Berg (TG) und deren Tochtergesellschaften Bötschi AG Feuer-Luft-Wasser in Berg (TG), Angele AG Feuer-Luft-Wasser in Bronschhofen (SG) und Perl-Pool AG in Berg (TG) zur Gruppe. Am 29. Juni wurde die Riggenbach AG, Lüftungs- und Klimatechnik in Olten (SO) und deren Zweigniederlassungen in Brugg (AG) und Solothurn (SO) akquiriert und am 6. November kam die C2B Electrotechnique Sàrl in Martigny (VS) hinzu. Die Gewinnung zusätzlicher Marktanteile durch den gezielten Kauf anderer Gebäudetechnik-Unternehmen bleibt weiterhin Teil der Strategie der Burkhalter Gruppe.

Gleichwohl bleibt die Gruppe stark dezentral organisiert. Lokale Verankerung ist Trumpf: Aktuell sind 84 operative Gesellschaften über die ganze Schweiz im Elektrotechnik- und HLKS-Bereich aktiv.

Ausserdem läuft die Fusion mit der Poenina-Gruppe, die bereits teilweise in der Bilanz und in der Erfolgrechnung 2023 abgebildet ist.

Verantwortung für Umwelt

Die Unternehmensstrategie der Burkhalter Gruppe sieht sich kompatibel mit der Energiestrategie 2050 des Bundes mit dem Fokus maximaler Reduktion von Treibhausgasen: Kompetenzen hat das Unternehmen bei energieeffizienten Gebäudesanierungen, beim Ersatz von fossil betriebenen Heizungen oder bei der Installation von Fotovoltaikanlagen. Mittelfristig plant das Unternehmen, die Energieberatung und das Angebot an Dienstleistungen mit Fokus Energieeffizienz auszubauen.

Neu rückt das Thema Kreislaufwirtschaft in den Vordergrund. Ein neues Projekt in diesem Bereich heisst «Taking Forwand»: Mehr Kunststoffabfälle sollen vermehrt recycliert und weniger einer thermischen Verwertung zugeführt werden.

Fachkräftemangel

Erstaunlich ist die Struktur der Belegschaft, die einen Tatbeweis zur beruflichen Grund- und Weiterbildung in der Branche liefert: Die Burkhalter-Gruppe beschäftigt rund 5200 Mitarbeitende, davon 970 Lernende. CEO Zeno Böhm illustrierte die zugespitzte Lage auf dem Arbeits- und Bildungsmarkt: «Wir suchen händeringend Schüler und Schülerinnen, die sich für einen Berufsweg in der Baubranche entscheiden.» Man bedient sich häufig im Sanitär- und Heizungsbereich mit Behelfslösungen, etwa jungen Menschen, welche die so genannte Integrationsvorlehre absolvieren.

Weitere Jahresabschlüsse in der HLKS-Branche, siehe hier

 

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