Die duale Berufsbildung rechnet sich weiterhin für Schweizer Betriebe. Laut der neuen Kosten-Nutzen-Erhebung der Eidgenössischen Hochschule für Berufsbildung (EHB) erzielen Lehrbetriebe im Schnitt einen Nettonutzen von über 4’500 Franken pro Lehrjahr – ein starkes Signal für die Zukunft der Fachkräfteausbildung.
Redaktionelle Bearbeitung: Phase5
Die aktuelle Untersuchung des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) zeigt: Die Ausbildung von Lernenden bleibt wirtschaftlich tragfähig. Im Durchschnitt erwirtschaften Schweizer Lehrbetriebe im Ausbildungsjahr 2022/23 pro Lehrjahr einen Nettonutzen von gut 4’500 Franken. Rund 71 % der Lehrverhältnisse bringen dem Betrieb somit einen messbaren Ertrag.
Der Nettonutzen ergibt sich aus dem Wert der produktiven Arbeiten der Lernenden abzüglich der Ausbildungskosten. Entsprechend beurteilen 80 % der Betriebe ihre Lehrlingsausbildung als wirtschaftlich sinnvoll und zufriedenstellend.
Langfristige Investition in Fachkräfte
Je nach Ausbildungsdauer variiert der Nutzen deutlich:
- Zweijährige EBA-Lehren: durchschnittlich 9’630 Franken Nettonutzen
- Dreijährige EFZ-Lehren: 13’940 Franken
- Vierjährige EFZ-Lehren: 17’510 Franken
Ein Teil dieses Anstiegs ist auf Berufe zurückzuführen, deren Ausbildungsdauer verlängert wurde – und auf die gestiegene Produktivität der Lernenden.
Ausbildungsqualität bleibt hoch
Die Studie bestätigt zudem die Qualität der dualen Berufsbildung: Rund 82 % der im Bildungsplan definierten Inhalte werden von den Betrieben als praxisrelevant eingeschätzt. Mehr als drei Viertel der Lehrbetriebe bieten eine gute bis sehr gute Ausbildungsqualität. Viele Unternehmen vermitteln ihren Lernenden zusätzlich Kompetenzen, die über den offiziellen Rahmenplan hinausgehen.
Besonders positiv: Lernende verbringen den Grossteil ihrer Ausbildungszeit mit produktiven Facharbeiten – und erwerben so jene Fähigkeiten, die sie bis zum Lehrabschluss sicher beherrschen.
Beitrag zur Schweizer Wirtschaft
Hochgerechnet investieren Schweizer Betriebe mit mindestens zwei Mitarbeitenden rund 5 Milliarden Franken pro Jahr in die Ausbildung junger Fachkräfte. Gleichzeitig leisten die Lernenden mit ihren produktiven Tätigkeiten einen Beitrag von rund 5,7 Milliarden Franken zur Wirtschaftsleistung.
Für den Schweizerischen Arbeitgeberverband steht damit fest: Die Lehre bleibt nicht nur ein Erfolgsmodell der Bildungspolitik, sondern auch ein entscheidender Wirtschaftsfaktor. Sie sichert Fachkräfte, schafft Wertschöpfung und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft.
Impressum
Textquelle: Schweizerischer Arbeitgeberverband
Bildquelle: zVg
Bearbeitung durch: Redaktion Phase 5
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