2024 wurde der Neubau auf dem suissetec Campus in Lostorf eröffnet. In seinen grosszügigen Hallen lernen Gebäudetechnikerinnen und Gebäudetechniker, wie man ein Fitting verpresst, einen Boiler in Betrieb nimmt oder ein PV-Modul montiert. Einen ganz besonderen Platz wird das digitale Planen und Bauen einnehmen. Denn der Neubau wurde nach den Grundsätzen und der Methode von BIM (Building Information Modeling) geplant und gebaut. Auch die Gebäudetechnik wurde mit Hilfe eines digitalen Modells geplant und anschliessend exakt umgesetzt. Dank dieser Übereinstimmung von digitaler und analoger Welt dient das Gebäude als Anschauungsobjekt für den Unterricht. Lernende, Sanitärplanende und Sanitärinstallierende können zum Beispiel die digitalen Pläne für die Trinkwasserinstallation studieren und anschliessend die 1:1-Umsetzung anhand der Nussbaum Optipress Installation nachvollziehen.
Beim Neubau auf dem suissetec Campus in Lostorf wurden Heizungs- und Sanitärinstallation mit Optipress Systemlösungen, digitaler Planung und millimetergenauer Vorfertigung umgesetzt. Als Partnerin von suissetec kann die R. Nussbaum AG den jungen Berufsleuten damit die BIM-Methode und die immer wichtigere digitale Planung und Ausführung virtuell und vor Ort näherbringen.
Redaktionelle Bearbeitung: Phase5
Auf dem Bildschirm zieht sich ein halbes Dutzend Rohrleitungen an der Decke entlang, folgt mit elegantem Bogen dem Verlauf eines Lüftungskanals und endet bei einer Zapfstelle. «Das ist der Plan», sagt Alexander Müller, Fachberater Objektmanagement bei Nussbaum, «und das ist die Umsetzung.» Er zeigt auf die Trinkwasserinstallation an der Geschossdecke. Der Blick schweift zwischen der digitalen Darstellung und der fertigen Installation hin und her und findet kaum noch Unterschiede. Die Wände sind im CAD-Programm graue Flächen, auf der Baustelle bestehen sie aus massivem Beton. Doch die Installation stimmt inklusive aller Befestigungspunkte 1:1 mit dem Plan überein.
Ausgeklügelte Datenmodelle
Hinter der exakten Arbeit steckt ein ausgeklügeltes Datenmodell. Oder besser gesagt deren zwei. Die BIM-Planung (Building Information Modeling) für den gesamten Neubau wurde von der Schmutz + Partner AG (Basel/Olten) berechnet. Auf dieser Grundlage erstellte die Müller Wüst AG (Kölliken) ein Modell für die Gebäudetechnik-Installation, welches alle Leitungen für die Gewerke Sanitär und Heizung und Teile der Befestigungspunkte enthält. «Dank diesem Modell konnten wir sämtliche Rohrabschnitte, Formstücke und Fittings definieren und diese Daten an Nussbaum übergeben», erläutert Geschäftsführer Stefan Wüst.
Bei Nussbaum in Trimbach ging es nun an die Vorfertigung. Alle Rohrsegmente wurden aus 6-Meter-Stangenware millimetergenau produziert, mit Schutzkappen versehen, beschriftet und passend zur jeweiligen Zone im Gebäude konfektioniert. Für die einwandfreie Zuordnung tragen alle Rohrstücke oder Fittings eine Optipress-Individual-Etikette mit genauen Angaben aus dem BIM-Datenmodell. Eine Optimierung sorgt dafür, dass beim Zuschnitt kaum noch Rohrreste entstehen. Denn ein spezieller Algorithmus kombiniert die einzelnen Rohrabschnitte so, dass am Ende immer 6 Meter benötigt werden. Auf die gesamte Rohrlänge von 2,1 Kilometern fiel deshalb extrem wenig Verschnitt an. Die passgenaue Vorfertigung ermöglicht damit nicht nur eine effiziente Montage, sie minimiert auch den Ressourcenverbrauch in der Bauwirtschaft. Gemäss Alexander Müller gehört das Reduzieren von Restmaterial seit langem zur Umweltstrategie von Nussbaum.
Eine durchdachte Vorfertigung vereinfachte auch die Heizungsinstallation. Diese wurde ausserhalb der Zentrale ausschliesslich mit Optipress-Therm von Nussbaum realisiert. So konnten die Wärmeverteilung und das Anschliessen der Deckenstrahlelemente sowie der Heizkörper rasch, effizient und zuverlässig umgesetzt werden. «Wir setzen das System Optipress-Therm seit Jahren ein und waren auch bei diesem Objekt sehr zufrieden damit. Der Masszuschnitt war sehr praktisch für unser Team. Die Vorfertigung kann ich nur empfehlen, sie wird sich in unserer Branche durchsetzen», sagt Markus Vogel, Abteilungsleiter Heizung bei der Kämpfer AG (Othmarsingen).
Das rundum gelungene Projekt erfreut nicht nur die Baubeteiligten. Profitieren können auch unzählige Berufsleute, die mit dem Gebäude in Lostorf gewissermassen ein Unterrichtsobjekt zum Anfassen erhalten. «Nach der Unterrichtseinheit zum digitalen Planen kann man hier mit dem Tablet in den Keller gehen und Modell und Installation vergleichen. Diese Nähe von Theorie und Praxis ist einzigartig. Nussbaum war für dieses Projekt eine grosszügige Partnerin und Sponsorin, was wir sehr schätzen», sagt Christoph Schaer, Direktor von suissetec.
Ein Gebäude als Schulungsobjekt
Impressum
Textquelle: R. Nussbaum AG
Bildquelle: R. Nussbaum AG
Bearbeitung durch: Redaktion Phase 5
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