Alina Berni (19), Gebäudetechnik-Planerin Sanitär mit frischem Fähigkeitszeugnis in den Händen: Als Zeichnerin muss man selbständig und präzise arbeiten können und gleichzeitig eine gute Teamplayerin sein – wie im Sport. (Fotos: Ethan Oelman)

Das Kombipaket: Sport und Lehre

Spitzensport und Lehre? Bei Amstein + Walthert geht das. Bestes Beispiel ist die junge und ambitionierte Handballerin Alina Berni. Sie ist 19 Jahre alt, war zuletzt Torhüterin in der 1. Liga bei GC Amicitia Zürich und SPL2 HSG Aargau Ost und hat diesen Sommer eine Lehre als Gebäudetechnikplanerin Sanitär erfolgreich abgeschlossen.


Interview: Paolo D’Avino


Alina Berni, Phase 5 gratuliert Ihnen herzlich zum erfolgreichen Lehrabschluss. Sie sind nun ausgebildete Gebäudetechnikplanerin Sanitär. Wie ist die Gemütslage?
A. Bieri: Sie könnte nicht besser sein. Für mich ist der Lehrabschluss ein grosser Erfolg, waren die letzten Jahre doch sehr intensiv. Spitzensport und Lehre unter einen Hut zu bringen war eine Herausforderung. Doch ich denke, ich habe diese Zeit gut gemeistert und mit meiner Abschlussnote bin ich auch mehr als zufrieden.

Was kam da alles zusammen?
Das Training, die Spiele, die Ausbildung, die überbetrieblichen Kurse, interne Weiterbildungen. Ich trainierte bis zu sechs Mal wöchentlich, und hatte an den Wochenenden Spiele. Da ich in Hombrechtikon wohne, waren die An- und Abfahrtszeiten zu den Trainings und Spielen lang.

Sie wollten aber schon immer Sport und Ausbildung miteinander kombinieren?
Genau. Das war schon immer meine Idee. Ich war schon vor meiner Lehre im 7. bis 9. Schuljahr an der Kunst- und Sportschule in Zürich, die mir ebenfalls eine Doppelausbildung ermöglichte. Ich war dann auf der Suche nach einer Lehre, bei der ich Sport und Ausbildung weiterhin verbinden konnte. Darauf habe ich in meinen Bewerbungen immer hingewiesen. Bei Amstein + Walthert klappte es.

Worin unterscheidet sich eine Sport- von einer konventionellen Lehre?
Eigentlich unterscheidet sich eine Sportlehre nur darin, dass man zeitliche Freiräume erhält. Bei mir war es so, dass ich zwei Mal pro Woche ein Morgentraining bei der United School of Sports besuchen konnte. Diese Freiheit hat mich enorm entlastet, ich konnte dadurch über die Jahre die Balance zwischen Lehre und Handball halten. Deshalb würde ich mich auch heute wieder für eine Sportlehre entscheiden.

Wann haben Sie die Liebe zum technischen Zeichnen entdeckt?
Das Interesse für die Technik hat mir mein Vater weitergegeben. Er ist Maschineningenieur und ich durfte ihm einige Male, z. B. beim Zukunftstag, bei seiner Arbeit über die Schulter schauen. Ich war von den 3D-Modellen fasziniert, die er und seine Kollegen erstellten. Ausschlaggebend, dass ich mich für eine Lehre als Gebäudetechnikplanerin Sanitär entschieden habe, waren meine positiven Eindrücke während der Schnupperlehre bei Amstein + Walthert. Mich überzeugte die Stimmung im Team und die Aussicht, dass ich einen spannenden Beruf erlernen kann.

Was muss eine Gebäudetechnikplanerin für Eigenschaften oder Voraussetzungen mitbringen?
Gebäudetechnikplanerinnen Sanitär planen Wasser-, Abwasser- und Gasanlagen. Sie zeichnen die Pläne, berechnen Ausführungsdetails und überwachen unter anderem auch die Montage. Die Freude am technischen Zeichnen ist sicherlich eine der wichtigsten Voraussetzungen. Man muss auch ein Flair haben für technische Details und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Zudem ist es hilfreich, wenn man in Mathematik, Geometrie und Physik gute Schulnoten mit in die Lehre bringt.

Und menschlich?
Als Zeichnerin muss man selbständig und präzise arbeiten können und gleichzeitig eine gute Teamplayerin sein, weil man in einem Projekt oder auf einer Baustelle oft mit anderen Fachpersonen zu tun hat. Beispielsweise mit Ingenieuren, Architektinnen, Bauherren oder Gebäudetechnikzeichnerinnen von anderen Gewerken. Da hilft es, gut und selbstbewusst kommunizieren zu können, und wenn Probleme auftauchen, gemeinsam neue Lösungswege zu suchen. Das bin ich mir vom Teamsport Handball gewohnt.

 

Was macht Amstein + Walthert als Lehrbetrieb attraktiv?
Das Unternehmen hat grosse Erfahrung im Umgang mit den Lernenden, denn bei Amstein + Walthert sind schweizweit rund 100 Lernende in der Ausbildung. Das spüren wir als Lernende: Wir werden vom Team und von den Berufsbildnern betreut, gefördert und gefordert. Was auch für eine Lehre bei Amstein + Walthert spricht, ist, dass wir Lernende von Anfang an Teil eines Teams sind. So lernen wir die Realität des Berufsalltags schnell kennen, und je nach Projekt, arbeiten wir mit Gebäudetechnikplanern von anderen Fachrichtungen zusammen. Das erhöht das gegenseitige Verständnis.

Was sind die nächsten Ziele?
Die nächsten zwei Jahre lasse ich es im Sport etwas ruhiger angehen und lege den Fokus auf die Berufsmatura. Nach der Sommerpause geht es bereits los. Es freut mich, dass ich in meinem Lehrbetrieb bleiben und meinen Beruf in einem Teilzeitpensum weiter ausüben kann. Nach der Berufsmatura möchte ich ein Studium absolvieren. Ich habe mich aber noch nicht entschieden, in welche Richtung es gehen wird. Der Lehrabschluss ist für mich gleichzeitig der Startschuss für Neues.

Das klingt ganz nach der Sportlerin Alina Berni: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.
So gesehen schon. Der Handball hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, sich auf den Moment zu konzentrieren, sich auf das zu fokussieren, was gerade ansteht. Ich gehe Schritt für Schritt. Handball bleibt meine grosse Leidenschaft. Mal sehen, was in zwei Jahren ist.

 

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